Umgang mit Geld Financial Education? Mangelhaft!

Versicherungen? Steuern? Kredite? Nie gehört! Noch immer werden jedes Jahr tausende Schülerinnen und Schüler in die Berufsausbildung oder das Studium entlassen, ohne von wirtschaftspolitischen Zusammenhängen auch nur die leiseste Ahnung zu haben. Dies wirkt sich auf den individuellen Umgang mit Geld aus.

OeBiX-Studie: Deutschen Schüler/innen fehlen wirtschaftliche Grundkenntnisse

Wie schlecht es wirklich um die ökonomische Bildung an den allgemeinbildenden Schulen in Deutschland bestellt ist, zeigt eine Studie im Auftrag der Flossbach-von-Storch Stiftung, die von der Universität Oldenburg durchgeführt wurde. Demnach wird insbesondere an Gymnasien die ökonomische Bildung nur am Rande behandelt – etwa in den Sozial- und Politikwissenschaften. Dies reicht für eine finanzielle Grundausbildung keineswegs aus.

Ökonomie soll eigenständiges Schulfach werden

Im Gegensatz zu anderen Fächern wie Biologie oder Erdkunde gibt es bundesweit kein einheitliches Fach Wirtschaft. Jedes Bundesland entscheidet selbst, wo die ökonomische Bildung angesiedelt wird. Vorreiter ist aktuell Niedersachsen, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Für das Ranking haben die Forscher einen Index entwickelt, der sowohl den quantitativen Umfang des Wirtschaftsunterrichts an den Schulen als auch die Verankerung in der Lehrkräfteausbildung an den Hochschulen einbezieht. Die Lehrerverbände unterstützen eine stärkere Verankerung des Wirtschaftsunterrichts im Schulsystem – Deutschland könne es sich nicht mehr leisten, wirtschaftliche Bildung zu vernachlässigen.

Junge Menschen fühlen sich unsicher im Umgang mit Geld

Auch unsere Instagram Community #ChanceStudium bestätigt die Studienergebnisse in einer Umfrage zum Thema. Zwar glaubt etwa die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer/innen, grundsätzlich gut mit Geld umgehen zu können. Die Frage „Wie sicher fühlst du dich im Umgang mit deinen Finanzen?“ wurde von der Mehrheit jedoch mit „geht so“ beantwortet. Sehr sicher fühlte sich keine/r der Nutzer/innen. Gerade für junge Frauen kann die Unsicherheit in Sachen Geld schnell zum Problem werden: Im Jahr 2020 verdienten Frauen immer noch durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Dies entspricht einem Bruttoverdienst von 18,62 Euro pro Stunde – Männer bekommen für die gleiche Arbeit im Schnitt 22,78 Euro pro Stunde.

Money Mindset: Persönlichkeit spielt eine Rolle

Wie gut wir letztlich mit Geld umgehen können, hängt aber nicht nur von der Schulbildung ab. Ausschlaggebend ist auch unser Mindset: Sind wir eher vorsichtig und gehen auf Nummer sicher? Gehen wir extrovertiert durchs Leben und haben einen großen Freundeskreis? Oder nehmen wir instinktiv immer wieder die Beschützerrolle ein und wollen uns um andere kümmern? Auch das Verhalten unserer Eltern in finanziellen Dingen hat Einfluss auf uns: Musste in der Familie für jede große Anschaffung gespart werden, fällt es den Kindern ebenfalls leichter, auch mal zu verzichten. War alles im Überfluss da, müssen viele erst einmal lernen, mit weniger auszukommen.

Die „Big Five“ der Persönlichkeitsmerkmale – welcher Typ bist du?

Die Psychologie unterscheidet im Allgemeinen fünf Wesensmerkmale, die bei jedem Menschen in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden sind und – natürlich beeinflusst durch Erziehung und äußere Umstände – unseren Charakter formen: Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Geselligkeit, Verträglichkeit (also unsere Fähigkeit zu Empathie und Rücksichtnahme) sowie Neurotizismus (emotionale Labilität).

Studien belegen: Die „Big Five“ der Persönlichkeitsdimensionen prägen auch unser Verhältnis zu materiellen Dingen. Du gehst gerne Risiken ein, arbeitest aber sehr gewissenhaft? Dann wirst du vielleicht später in einer Führungsposition gut verdienen und dein Geld in Aktien investieren. Vorsichtigere Charaktere mit Hang zur Introvertiertheit werden hingegen eher konservativ sparen. Unser „Mindset“ – also die Art und Weise wie wir über Geld denken, reden, mit unseren eigenen Finanzen umgehen, in Kombination mit den Glaubenssätzen aus unserer Kindheit („über Geld spricht man nicht“, „man lebt nur einmal“) – entscheidet, welcher Geldtyp wir selber werden.

Wir haben in Anlehnung an die fünf Persönlichkeitsdimensionen folgende Geldtypen definiert. Erkennst du dich wieder?

Der Vermeider

  • Du willst in Ruhe studieren, ohne dir über Geld den Kopf zerbrechen zu müssen: „Irgendwie geht es immer“.
  • Du vermeidest es gerne, deine finanzielle Situation genauer anzuschauen und vertraust darauf, dass im Notfall Eltern und Familie für dich einspringen.
  • Du bist in finanziellen Dingen unzureichend informiert. Andere können dir somit leicht das Gefühl geben, dass du nicht gut mit Geld umgehen kannst.
  • Du fühlst selten finanziellen Stress, da du Geldthemen an andere auslagerst.

Tipp: Eine professionelle finanzielle Beratung (zum Beispiel bei deiner Hausbank) ist genau das Richtige für dich. Lass dir deine Finanzen einmal ausführlich erklären – so wirst du dich nicht mehr machtlos im Umgang mit Geld fühlen.

Der Weltverbesserer

  • Soziale Gerechtigkeit und Engagement sind dir wichtiger als Geld. Beim Thema Finanzen verlässt du dich gerne auf andere und glaubst, dass du selber später nicht viel verdienen wirst.
  • Es fällt dir leichter, andere zu inspirieren, als in deine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.
  • Dein Verhältnis zu Geld ist von einer Art Hass-Liebe geprägt. Du glaubst, dass Geld auf der Welt unfair verteilt ist, weißt aber, dass du finanzielle Mittel benötigst, um das zu ändern.

Tipp: Arbeite an deinem Mindset und versuche, eine authentischere Einstellung zum Thema Geld zu finden, bei der du selbst nicht zu kurz kommst. Tu dir auch mal etwas Gutes und sei nicht zu streng mit dir selbst.

Der Genießer

  • Dein Motto lautet: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Nach einer schwierigen Klausur belohnst du dich erstmal mit einem ausgedehnten Shopping-Ausflug. Vom Sparen hältst du nicht allzu viel – Geld ist schließlich zum Ausgeben da.
  • Du bist bequem und vermeidest es, deine Geldgewohnheiten zu ändern – auch wenn es zu deinem eigenen Vorteil wäre.
  • Im Grunde deines Herzens bist du manchmal unsicher. Spontankäufe helfen dir dabei, dich besser zu fühlen („das habe ich mir jetzt verdient“).

Tipp: Besinne dich auf deine Stärken und umgib dich mit Menschen, die Wert auf deine Persönlichkeit legen. Sparpläne könnten dir dabei helfen, jeden Monat etwas zurückzulegen, so dass du dir auch ohne schlechtes Gewissen mal etwas gönnen kannst.

Der Ehrgeizige

  • Du bist nie zufrieden mit dem, was du erreicht hast: im Studium, Beruf und bei deinen Finanzen erwartest du Höchstleistungen von dir selbst.
  • Du liebst es, Menschen zu führen und strebst eine leitende Position mit viel Verantwortung an.
  • Du arbeitest hart, um dir in Zukunft etwas zu gönnen. Daher bist du vorsichtig beim Geldausgeben und überlegst dir genau, was du kaufst und ob du es wirklich brauchst.

Tipp: Auch mal fünf gerade sein lassen. Dein Ehrgeiz führt zwar zum finanziellen und beruflichen Erfolg, kann aber zu Lasten deines eigenen Wohlbefindens und deines Privatlebens gehen. Genieße den Augenblick.

Der Großzügige

  • Geld hat für die einen Imagewert: Du magst die Anerkennung, die du für deine Großzügigkeit bekommst.
  • Du gibst gerne Geld aus, um aus der Menge herauszustechen – unter anderem auch durch Markenkleidung sowie jede Menge Glamour und Luxus.
  • Du beweist Mut, Ausdauer und Kreativität, wenn es ums Geld verdienen geht.

Tipp: Du bist der Star jeder Uniparty und wirst vermutlich auch im Vorstellungsgespräch überzeugen. Achte nur darauf, dass auch deine wahre Persönlichkeit zum Vorschein kommt – denn der großzügige Typ setzt Geld oft dafür ein, um ein Gefühl innerer Leere zu überspielen.

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