DSW-Jahrespressekonferenz 2022 „Studieren in multiplen Krisen: Was jetzt nottut“

Wir haben für euch an der Jahrespressekonferenz des Deutschen Studierendenwerks (DSW) am 8. Dezember 2022 teilgenommen. Das brandaktuelle Thema: Studierende in der Krise!

Studierende stehen unter hohem Druck – finanziell und psychisch

Mit diesem Statement eröffnete DSW-Präsident Professor Postlep die Pressekonferenz. Die Wartezeit in den psychosozialen Beratungsstellen habe sich vervielfacht. Waren es vor der Pandemie studienbezogene Themen, mit denen Studierende in die Beratung kamen, geht es nun ums Existenzielle: Vereinsamung, finanzielle Sorgen und die grundsätzliche Infragestellung des Studiums. Ein Ausbau der Angebote wäre dringend nötig – ist allerdings mit hohen Kosten verbunden. Benötigt werden für die nächsten Jahre mindestens 10 Millionen Euro. Kritisiert wurden vor allem die unübersichtlichen Hilfspakete der Bundesregierung – von den Heizkostenzuschüssen etwa profitieren nur die Student:innen, die Bafög bekommen und bei ihren Eltern wohnen. Positiv hervorgehoben wurden jedoch die Bemühungen des Bundes beim Projekt „Junges Wohnen“: Erstmals stünden hier junge Menschen an erster Stelle.

Strukturelle Bafög-Reform dringend benötigt!

Auch das Thema Energiekrise kam zur Sprache. Professor Postlep forderte eindringlich, Studierende vor Preissteigerungen bei Miete und Lebensmitteln zu schützen: „Es darf nach Corona keinen weiteren Energie-Lockdown für Studierende geben“. Die Länder müssten hier eingreifen und finanzielle Mittel für die Studierendenwerke zur Verfügung stellen: „Wer Studierende entlasten will, muss die Studierendenwerke entlasten“. Als noch nicht ausreichend kritisierte er die Bafög-Reform: Insbesondere strukturell müsse hier nachgebessert werden. Es sei an der Realität der Studierenden vorbei, dass es beispielsweise keine Lösungen für Fachwechsel und Teilzeitstudiengänge gibt: „2023 muss das Jahr der Bafög-Reform werden“. Gefordert wird unter anderem eine Anhebung der Förderungshöchstdauer um zwei Semester. Es müsse außerdem geprüft werden, inwiefern Bafög künftig elternunabhängig angeboten werden kann. Auch das Angebot eines zinslosen Darlehens müsse enthalten sein.

 

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