StudienfinanzierungBafög-Antrags-Chaos: Das musst du jetzt wissen

Die Digitalisierung der Bafög-Anträge ist gescheitert. Deutschlandweit müssen Studierende teils monatelang auf ihre dringend benötigte Studienfinanzierung warten. Ein Ende? Bislang nicht in Sicht.

Chaos bei Bafög-Anträgen

Wie konnte es soweit kommen? Laut Recherchen von funk, einem Content-Netzwerk von ARD und ZDF für junge Menschen, führten die fehlgeschlagene Digitalisierung der Anträge und immer neue bürokratische Hürden zu einer Überlastung der Ämter. Hinzu kommen ein hoher Krankenstand und Fachkräftemangel. Das Bafög-Antrags-Chaos ist teilweise so extrem, dass zusätzliches Personal für das Ausdrucken der online eingereichten Bafög-Anträge eingestellt werden musste. „Das ist Digitalisierung ad absurdum!“, sagt der Generalsekretär des Deutschen Studierendenwerks, Matthias Anbuhl.

Digitalisierung führt zu Antrags-Chaos

Das „Bürokratie-Monster“ Bafög-Antrag ist bereits lange bekannt: Nach Angaben des Deutschen Studierendenwerks ergab eine Untersuchung der Bundesregierung aus dem Jahr 2010, dass 99 Prozent der Papier-Anträge unvollständig waren. Aus diesem Grund wurde 2021 die digitale Version eingeführt – allerdings ohne E-Akte und der Möglichkeit zur Online-Kommunikation. So müssen die Anträge weiterhin händisch bearbeitet und Anfragen per Brief beantwortet werden.

Finanzierung des Studiums in Gefahr

Der mittlerweile entstandene Rückstau ist beachtlich: Teilweise warten Student:innen bis zu sechs Monate auf das Geld für ihre Studienfinanzierung. Und das in Zeiten, in denen bereits rund ein Drittel aller Studierenden in Armut lebt. Gerade junge Menschen aus weniger vermögenden Familien sind auf finanzielle Hilfe angewiesen. Bildungschancengerechtigkeit sieht anders aus!

Anja Hofmann

Vorstandsmitglied der Deutsche Bildung Studienfinanzierung

Leider hatte Studieren schon immer etwas mit Gerechtigkeit zu tun oder besser gesagt: einem Mangel daran. Die finanzielle Herkunft bestimmt die Frage, ob ein Studium überhaupt aufgenommen wird und wie erfolgreich und in welcher Zeit es absolviert wird. Auch die Entscheidung für einen Auslandsaufenthalt steht und fällt mit der finanziellen Unterstützung von zuhause. Weitere finanzielle Komplikationen sind für viele Student:innen und Studienanfänger:innen in spe nicht mehr drin. Zynischerweise läuft das völlig konträr zum händeringenden Bedarf an Nachwuchskräften, die jetzt und in Zukunft eine Menge Herausforderungen zu lösen haben.

Deutsche Bildung

Studienfinanzierung: Alternativen zum Bafög

Doch nicht nur die fehlgeschlagene Digitalisierung lässt viele Student:innen, die eigentlich auf staatliche Unterstützung bei der Finanzierung ihres Studiums angewiesen wären, ratlos zurück. Wird der Antrag bewilligt, reicht das Geld trotzdem hinten und vorne nicht: Die Erhöhung des Bafög-Höchstsatzes um 5,75 Prozent wird von der aktuellen Inflationsrate direkt wieder aufgefressen. Studierende sind darum auf Alternativen zum Bafög bei der Studienfinanzierung angewiesen. Neben den Klassikern Eltern und Kfw-Studienkredit könnte zum Beispiel ein Stipendium in Frage kommen. Die Möglichkeiten sind vielfältig – Deutschlandweit gibt es mehr als 2.500 verschiedene Stipendiengeber:innen, die nach über 40 Vergabekriterien filtern (etwa Beruf, Geburtsort, Eltern oder Studienfach). Eine entsprechende Suchmaschine findest du auf mystipendium.de.

Nachhaltige Studienfinanzierung mit der Deutschen Bildung

Auch privatwirtschaftliche Anbieter von Studienfinanzierungen können eine Chance sein. Die Studienfinanzierung der Deutschen Bildung etwa funktioniert nach dem Prinzip des umgekehrten Generationenvertrags. Social Impact Investor:innen geben Geld in den Kreislauf des Deutsche Bildung Studienfonds. Dieser Studienfonds ermöglicht es Nachwuchs-Akademiker:innen wie dir, das Studium zu finanzieren. Mit deiner Rückzahlung unterstützt du die nächste Generation Studierende und gibst ihnen die gleiche Chance Studium, die auch du bekommen hast. Damit du noch erfolgreicher durchstartest, wirst du in der Deutsche Bildung Academy trainiert, gecoacht und mit einer Community aus Studierenden, Arbeitgeber:innen und Expert:innen vernetzt.

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