Studium „Bildung ist das Wichtigste“
Martina S. dachte immer, Studieren sei nur etwas für andere. Nach einer Ausbildung zur Industriemechanikerin entschied sie sich dann aber doch dazu, Soziale Arbeit zu studieren. Im Interview erzählt sie von den Hürden und wie sie trotzdem ihren Weg gefunden hat.
Martina, ein Studium stand bei dir erst einmal gar nicht auf dem Plan, warum war das so?
Nach der Schule habe ich zuerst eine Ausbildung zur Industriemechanikerin gemacht. Damals schien mir das recht attraktiv. Während der Ausbildung war ich die einzige Frau in einem 500-Mann-Betrieb. Nicht nur die Arbeit, sondern auch die Jungs waren für mich ganz schön anstrengend. Die Ausbildung hab ich trotzdem durchgezogen. Was ich anfange, bringe ich auch zu Ende. Studieren hatte ich zu dem Zeitpunkt gar nicht so richtig auf dem Schirm, zumal ich mich auch noch nicht für die Uni bereit fühlte. Das schien mir immer eher etwas für andere zu sein.
Wie hast du deine Meinung dann geändert?
Auf die Idee, es vielleicht doch an der Uni zu versuchen, bin ich dann durch eine Freundin gekommen. Die hat damals Soziale Arbeit studiert und die Themen dieses Studienfachs haben mich unheimlich interessiert. Bei ihr konnte ich schon einmal etwas ins Studentenleben hineinschnuppern. Und natürlich hat sie mir auch gut zugeredet. 2010 habe ich dann an der Katholischen Stiftungsfachhochschule in Benediktbeuern begonnen.
Einfach war die Studienzeit dann aber auch nicht für dich?
Es hat sich gut angefühlt, Studentin zu sein, aber natürlich gab es auch das ein oder andere Problem. Das Thema Studienfinanzierung war zum Beispiel recht schwierig für mich. Ich bekam zwar den Bafög-Höchstsatz, Kindergeld, Halbweisenrente und habe immer viel nebenher gejobbt, aber als ich 27 wurde, fielen dann große Teile davon weg. Da hat man es etwas leichter, wenn man früher mit dem Studium anfängt. Ich musste dann halt mehr arbeiten, und hatte dementsprechend weniger Zeit und Energie fürs Lernen übrig. Das war sehr schade.
Irgendwann wurde mir dann alles etwas viel. Ich fiel in alte Muster zurück, die ich schon aus meiner Schulzeit kannte. Ich war an sich immer gut, habe aber damals ziemlich oft den Unterricht geschwänzt und mich auch sonst nicht richtig zugehörig gefühlt. Beim Studium war es dann ähnlich. Durch den vermeintlichen Zeitmangel traten dieselben Probleme auf, wie früher. Ich habe dann aber recht schnell erkannt, dass es ein tieferliegendes Problem gab, das nichts mit den äußeren Umständen zu tun hatte, sondern in mir lag. Ich habe mir dann professionelle Hilfe gesucht.
Wie hast du es dann geschafft, trotzdem dein Studium zu absolvieren?
Insgesamt habe ich für mein Studium länger als die Regelstudienzeit gebraucht, konnte mich aber enorm weiterentwickeln und mein Potenzial besser ausschöpfen. Die Studienfinanzierung der Deutschen Bildung war damals mein Rettungsanker. Ich hätte sonst nicht gewusst, wie ich die Kosten, vor allem die damals noch zusätzlich eingeführten Studiengebühren, hätte stemmen sollen. Eine Freundin hatte mir damals von dem Studienfonds erzählt. Das Geld hat mich ganz schön entlastet. Ich würde es jederzeit wieder so machen.
Was würdest du heute anders machen?
Rückblickend muss ich sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn ich im Studium direkt weniger gearbeitet, und dafür dann weniger Stress gehabt hätte. Nach dem Studium Geld wieder an den Fonds zurückzuzahlen, finde ich unproblematisch. Vor allem gemessen daran, wie unkompliziert die Abwicklung mit der Deutschen Bildung war. Online Dokumente hochladen, schnelle Rückmeldung was noch fehlt und dazu noch die freundliche Betreuung – ein durchdachtes Konzept.
Hat dir das Coaching der Deutschen Bildung weitergeholfen?
Das Coachingprogramm der Academy habe ich leider erst jetzt für mich entdeckt, sonst hätte ich mich wohl schon viel früher um Weiterbildungsmöglichkeiten gekümmert. Im Einzelcoaching habe ich gemeinsam mit Coach Anika Breuing zunächst geschaut, was mir wichtig ist und mich motiviert. Dann haben wir erarbeitet wie ich mich beruflich weiterentwickeln kann. Es war total gut für mich, mal etwas weiter über den Tellerrand zu schauen. Zu zweit fällt das oft leichter als allein.
Was sind deine Tipps an zukünftige Studis?
Wir können in Deutschland großartige Bildungsmöglichkeiten nutzen. Bildung ist das Wichtigste, was es gibt. Überleg dir, was du wirklich machen möchtest, probier es aus und wenn es sich richtig anfühlt, mach weiter. Lass dich nicht von irgendwelchen Leuten oder Denkkonzepten von deinem Glück abhalten. Einfach machen!
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