Studienfinanzierung Studium mit 25: Das ändert sich bei Versicherungen und Kindergeld
Dein 25. Geburtstag steht vor der Tür? Wenn du (noch) studierst oder gerade darüber nachdenkst, mit 25 ein Studium zu beginnen, solltest du die folgenden Tipps aufmerksam lesen. Denn in puncto Versicherungen und Co. kommen ab diesem Alter einige Änderungen auf dich zu.
Krankenversicherung als Student:in ab 25 Jahren
Generell besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht für Studierende. Das heißt, du musst dich während deines Studiums krankenversichern. Ob du familienversichert, einzelversichert in der gesetzlichen Krankenkasse oder privat versichert bist, hängt dabei von den persönlichen Umständen und deinem Alter ab.
Studentische Krankenversicherung
Bislang warst du wahrscheinlich über die Familienversicherung eines Familienangehörigen beitragsfrei mitversichert. Diese Versicherung endet ab dem 25. Geburtstag und du hast dann die Möglichkeit, in eine studentische Kranken- und Pflegeversicherung mit vergünstigten Tarifen zu wechseln. Es gibt einen einheitlichen Sockelbetrag plus einer individuellen Komponente bei jeder gesetzlichen Krankenkasse – im Schnitt liegt der Beitrag bei rund 115 Euro. Der Studierendentarif ist allerdings nicht unbegrenzt nutzbar. Er endet spätestens mit deinem 30. Geburtstag.
Wichtig: Du kannst Dich nur dann studentisch krankenversichern, wenn die wöchentliche Arbeitszeit während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden beträgt. Ausnahmen gibt es in bestimmten Fällen z.B. für vorlesungsfreie Zeiten oder Wochenendarbeit. Übrigens: Hast du Wehr- oder Bundesfreiwilligendienst geleistet, kannst du ein Jahr länger in der Familienversicherung bleiben und beziehst auch ein Jahr länger Kindergeld.
Private Krankenversicherung
Die private Krankenversicherung bietet einige Vorzüge – etwa ein individuelleres Leistungspaket oder schnellere Terminvergabe. Bist du über deine Eltern privat krankenversichert und möchtest weiterhin von den Vorteilen profitieren, so ist das auch nach dem 25. Geburtstag möglich. Die meisten Privatversicherungen bieten Studierendentarife an, die zwar in der Regel etwas teurer sind (im Schnitt ab 125 Euro), dafür aber auch bis zum 35. Lebensjahr weiterlaufen. Achtung: Wer sich einmal zu Studienbeginn für eine private Krankenversicherung entschieden hat, kann während der gesamten Studienlaufzeit nicht mehr wechseln.
Bafög und Krankenversicherung
Beziehst Du als Student:in BAföG, kannst du einen Zuschuss zur studentischen Krankenversicherung von bis zu 122 € im Monat erhalten. Diesen Anspruch musst du beim BAföG-Amt mit in deinem regulären Antrag nachweisen. Es wird individuell entschieden, in welcher Höhe und ob du unterstützt wirst. Der BAföG-Zuschlag kann dir zum Beispiel verwehrt werden, wenn du mehr als die Minijob-Einkommensgrenze verdienst.
Welche Versicherungen machen nach dem 25. Geburtstag noch Sinn?
Ab einem Alter von 25 Jahren haben die meisten Studis das Elternhaus verlassen und stehen auf eigenen Beinen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Studierenden daher eine Haftpflichtversicherung. Diese übernimmt den Schaden, den du – etwa bei einem Unfall oder bei einem sonstigen Missgeschick – bei einer anderen Person verursachst. Befindest du dich im Studium und bist jünger als 25, musst du dir darüber keine Gedanken machen, du bist dann nämlich auch über die Haftpflichtversicherung deiner Eltern mitversichert. Planst du einen Auslandsaufenthalt, solltest du außerdem überlegen, eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen.
Kindergeld ab dem 25. Lebensjahr
Auch wenn dein Studium mit 25 noch weiter geht: Die Sozialgesetzgebung macht dich ab dem Alter von 25 offiziell vom Kind zur erwachsenen Person. Damit endet leider endgültig deine Chance auf Kindergeld. Es wird lediglich bis zu deinem 25. Geburtstag gezahlt und auch dann nur, wenn du dich in einer Ausbildung oder im Studium befindest. Hast du also vorher eine Lehre absolviert oder brauchst für Bachelor und Master etwas länger, kann es gut sein, dass du eine andere Finanzierungsquelle brauchst, um das Kindergeld zu ersetzen.
Sinnkrise wegen Studium mit 25?
Keine Sorge – damit bist du nicht allein. Denn nicht nur die äußeren Anforderungen ändern sich mit 25, auch wir verändern uns in unseren Mitt-Zwanzigern sehr. Wer zum ersten Mal auf eigenen Füßen steht, neue Wege beschreitet und Entscheidungen treffen muss, neigt dazu, sich den Kopf zu zerbrechen. Frauen sind von der Dauergrübelei noch einmal häufiger betroffen als Männer. Studiere ich überhaupt das richtige? Was will ich werden? Gelingt mir der Start in den Job? Das sind Fragen, mit denen sich junge Menschen typischerweise ab Mitte ihrer Zwanziger auseinandersetzen. Psychologen sprechen von „Emerging Adulthood“ – also dem Übergang ins Erwachsenenleben. Es handelt sich um eine Phase des „Overthinking“ – Neues, Spannendes kommt auf uns zu, gleichzeitig müssen wir Gewohntes gehen lassen. Und das tut häufig weh.
Die gute Nachricht: Du kannst diese klassische Quarterlife-Crisis nutzen und dir ganz in Ruhe einen individuellen Lebensplan überlegen. Das Zauberwort lautet Selbstfürsorge: Akzeptiere, dass du gerade feststeckst und lenke deine Gedanken auf etwas ganz anderes. Etwa eine neue Sportart, eine Entspannungstechnik, sprich mit Freund:innen und Familienmitgliedern oder hole dir Unterstützung von Coaches und Mentor:innen. Oft ergeben sich in Abstand zu den eigenen Sorgen ganz von selbst neue Lösungen.
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